Frank Gaudlitz, Hualgayoc, Peru 2010
Am Ende meines Humboldt-Projektes musste ich im Bus von Pasto in Kolumbien zurück nach Lima, laut Fahrplan ca. 45 Stunden. Obwohl ich die Filme in Bleibeuteln transportierte, wollte ich sie nicht einer zusätzlichen Kontrolle an einem Flughafen aussetzen. Die Diebstahlsgefahr bei einer Busreise erschien mir geringer. Der Rucksack mit der Kameraausrüstung und 144 Rollfilmen kam weder in den Gepäckraum - selbst dort schleusen sich manchmal Diebe ein - noch ins Gepäcknetz über mir. Er stand während der gesamten Reise auf meinen Oberschenkeln, eingeklemmt zwischen Brust und Rücklehne desFrank Gaudlitz, Kaserne Krampnitz, Potsdam
Aus: Die Russen gehen, Hinterlassenschaften
Höhe: 50,00 cm;Breite: 60,00 cm
C-Print;kaschiert
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Dauerleihgabe Ostdeutsche SparkassenstiftungFrank Gaudlitz La Paz, Bolivien
Aus: Cruz del Sur
Höhe: 21,00 cm;Breite: 31,00 cm
Gelatinesilberpapier
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Dauerleihgabe Ostdeutsche SparkassenstiftungFrank Gaudlitz, Metro, Moskau
Aus: Russia Times
Höhe: 50,00 cm;Breite: 70,00 cm
Fineart-Print;kaschiert
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Dauerleihgabe Ostdeutsche SparkassenstiftungFrank Gaudlitz, Militärstädtchen Nr.1 der Garnison Potsdam, September 1991
Schon während des Abzugs fotografierte ich Wandmalereien in Clubräumen, in Speisesälen oder an den Mauern bereits verlassener Kasernen. Sie verrieten viel über militärische und sportliche Übungsabläufe, stellten aber auch in Form von Birkenlandschaften oder folkloristischen Motiven eine Verbindung zur fernen Heimat her. Systematisch durchstreifte ich alle verlassenen Liegenschaften und ihre Gebäude. Es waren einsame Spaziergänge durch eine Zwischenzeit, man roch noch das Leben der nicht mehr Anwesenden. Und Zukunft war nicht im BlickFrank GaudlitzFrank Gaudlitz, naturaleza muerta con anguila, Amazonien 2013
OST.SÜD. Frank Gaudlitz. Fotografien 1986-2020
Frank Gaudlitz, naturaleza muerta con carachupa, Amazonien 2015
Der Weg zu einem Stillleben führte zunächst auf einen großen Markt am Fluss. Besonders in den Randbezirken wurden viele mir unbekannte Früchte und manches Getier direkt aus dem Dschungel angeboten. Machte ich einen interessanten tierischen Fund, suchte ich nach Früchten, die in Größe, Form und Farbe mit ihm korrespondierten.Vor der Unterkunft formulierte sich dann eine erste Gestaltungsidee, meist umringt von vielen Kindern, Hunden und manchmal auch Dieben. Mein Zimmer glich einem Lager für Bretter, Steine, Bleche, vertrocknete Pflanzenteile, farbige Hocker... Die Hocker waren einFrank Gaudlitz, Porträt, Bulgarien
P. M. Asenov, 7 Jahre / V. G. Yakov, 5 Jahre, Bulgarien
Aus: Warten auf Europa
Höhe: 60,00 cm;Breite: 50,00 cm
Fineart-Print;kaschiert
© Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Dauerleihgabe Ostdeutsche SparkassenstiftungFrank Gaudlitz, Tikhon Trofimovich Ris, 80 Jahre. Vilkovo, Ukraine 2003
Scheinbar war meine Erschöpfung gegen Ende der 1990er Jahre, Russlands gesellschaftliche Verwerfungen zu dokumentieren, einhergegangen mit einer erschöpften Bildsprache im schwarz-weißem Kleinbildformat.Um nicht nur den Schauplatz zu wechseln, war es notwendig, auch die fotografische Sprache neu zu formulieren. Bei einem Besuch in der Republik Moldova im Jahr 2000 setzte ich mich erstmals ernsthafter mit dem Porträt auseinander, noch in Schwarz-Weiss und in unterschiedlichen Distanzen.Als ich 2003 zu einer Reise durch den östlichen Teil Europas entlang der Donau aufbrach, waren