Modellprojekt Smart City

Strategie Illustration
© Hintergrundbild © Landeshauptstadt Potsdam/Barbara Plate, Potsdam Lab © Florian Gerstmann/Pro Wissen

Potsdam ist Smart-City-Modellkommune. Doch was hat das für unsere Stadt genau zu bedeuten und welche Aufgaben stellen sich der Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Stadtgesellschaft? Wie in anderen Städten auch, steigen in der Landeshauptstadt die Bevölkerungszahlen. Potsdams Wirtschaft wächst. Herausforderungen wie die Flächenknappheit, sich verändernde Mobilitätsbedürfnisse und die Folgen des Klimawandels kommen auf die Stadt und ihre Bewohner:innen zu. 

Gleichzeitig gehen mit der Digitalisierung weitreichende Veränderungen einher, mit denen sich Chancen und Risiken verknüpfen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, Konzepte und Lösungen zu entwickeln, um als Kommune flexibel auf bestehende sowie unvorhergesehene Aufgaben reagieren zu können und hierfür auch die Möglichkeiten der Digitalisierung sinnvoll zu nutzen. Dies erfordert sowohl die strategische Beschäftigung mit Smart-City-Themen als auch die gezielte Umsetzung von Maßnahmen, um die nötigen Entwicklungen beschleunigen zu können.

Um bereits laufende Prozesse für die Stadtentwicklung schneller voranzutreiben und innovative Projekte erproben zu können, hatte sich die Stadt mit dem Motto „Smart City Potsdam – Innovativ. Grün. Gerecht. Zusammen schaffen wir eine nachhaltige Stadt für morgen“ im Förderprogramm „Modellprojekte Smart City“ des Bundes beworben und 2021 den Zuschlag erhalten. Die Förderung durch den Bund als „Smart-City-Modellkommune“ gibt Potsdam die Möglichkeit, neue Technologien zu nutzen – und neue Methoden und Instrumente zu erproben – um unsere Stadt für alle Potsdamerinnen und Potsdamer noch lebenswerter zu machen.

In der ersten Projektphase erarbeitet die Landeshauptstadt zwischen 2022 und 2023 partizipativ eine Smart City Strategie und stößt Pilotprojekte an. In der zweiten Phase von 2024 bis 2026 werden weitere Maßnahmen wie ein Beteiligungsatlas und ein bürgernahes Baumkataster umgesetzt.

Bei dem gesamten Vorhaben wird in Potsdam den Einwohner:innen ein hoher Stellenwert beigemessen. Insgesamt 22 Formate zur Beteiligung – von der Strategiewerkstatt bis zum Markt der Möglichkeiten – wurden umgesetzt. Um möglichst viele Stimmen, Vorschläge und Ideen gleich zu Beginn des Projektes einbinden zu können, wurde 2022 eine Bürgerumfrage durchgeführt. Mehr als 6.600 zufällig ausgewählte Bürger:innen erhielten den Fragebogen. Die Auswertung erbrachte unter anderem das Resultat, dass der Großteil der Menschen gerne in Potsdam lebt und dessen Entwicklung mitgestalten will. Dies gilt auch für die Beteiligung am Smart-City-Prozess: Die Umfrageergebnisse zeigen, dass es den Befragten wichtig ist, darin auch eingebunden zu werden. Als zentrale Themen nannten sie dabei etwa den Wunsch nach lebenswerten Stadtvierteln und einer CO2-neutralen und grünen Stadt.

 

Smart City Strategie

Was kennzeichnet ein smartes Potsdam der Zukunft? Was sind Ziele und was notwendige Maßnahmen? Mit der Smart City Strategie legt die Landeshauptstadt Potsdam Antworten darauf vor. Die Strategie definiert Zielbilder und ein umfangreiches Maßnahmenpaket und ist damit der Grundstein für die weitere Arbeit an der Smart-City Potsdam. 

Die Smart City Strategie der Landeshauptstadt Potsdam ist dabei das Ergebnis eines intensiven Beteiligungsprozesses. Potsdamerinnen und Potsdamer konnten ihre Erwartungen einbringen, darunter in einer repräsentativen Bürgerbefragung zum Thema Smart City, in Strategiewerkstätten und Jugendbeteiligung.

Erarbeitet wurden sechs Maßnahmenbündel mit 19 Teilmaßnahmen:

  1. Urbane Netzwerke, Infrastruktur und Datenplattform: Freies Stadt-WLAN; Notfallnetz für den Katastrophenfall; LoRaWAN und Sensorik; Urbane Datenplattform
  2. Verknüpfung digitaler und analoger Teilhabe: Beteiligungsatlas; Innovationswettbewerb; Erweiterung des Potsdam Labs
  3. Quartiersentwicklung: MiLA – Plattform für Mieten, Leihen und Ausprobieren; Smartes Wohnen bei Unterstützungsbedarf; Soziales Wohnen 2.0 – Plattform für sozial gerechte Wohnraumvermittlung; Digital-analoger Geschichtspfad; Weiterentwicklung Partizipatives Stadtteilmodell (kurz: PaSMo)
  4. Klimaschutz und Klimaanpassung: Erstellung eines Klimadashboards zur Visualisierung und Monitoring von Klimaschutzmaßnahmen, Bürgernahes Baumkataster; Cooling Points; Stadtklima erlebbar machen – smarte und klimapositive Stadt
  5. Integrierte Verkehrswende: Smarte Mobilitätsdrehscheiben für Potsdams Pendlerströme; Aktionsraum Bahnhof
  6. Smart Region: Kooperativer Regio.hub – für eine smarte Region rund um Potsdam